Inseln über den Wind - vom 05.11. - 20.11.2022
Am 05.11. ging der Flieger von Berlin nach Paris und
weiter zur Karibikinsel Martinique. Es ging kurz danach in die Pinte der
Marina auf den ersten Drink und einen kleinen Imbiss.
Durch die Bucht mit Motor und danach
Segel hoch und los. Es war 1320 Uhr und der Wind kam mit 20kn von der Seite.
Ein guter Kurs um in der Mitte der Insel St. Lucia die Marigot Bay zu
erreichen. Es ging auf direktem Kurs in die Rodney Bay, die auch durch die ARC-Rally bekannt ist. Hier enden jedes Jahr die Überfahrten von den Kanaren zur Karibik. Wir waren gut unterwegs und kamen gegen 1800Uhr an. Doch jetzt ist es dunkel. Hier kann man von einem 12 Stunden Tag sprechen. 0600 Uhr Sonnenaufgang und 1800 Uhr Sonnenuntergang und eine Dämmerung gibt es nicht. Rein in die Bucht und einen Ankerplatz suchen. Danach geht der Herd an und unser erstes Abendmahl wurde von einer Hälfte der Crew verschlungen. Die andere Hälfte setzte sich selbst auf Diät. Auch beim anschließenden Alkoholverbrauch gab es eine Trennung. Ich nehme es voraus, die Tage danach waren alle beim Essen und fühlten sich wohl.
Es ist Montag und um 0900Uhr ging der Anker auf und wir raus aus der Bucht. Jetzt mit 5-6kn in Richtung Süd, immer an der Küste lang. Die Crew staunte schon sehr über Temperatur (30Gr) für Luft und Wasser, die sich nichts nehmen. Hinzu die grüne Insel und der Regen, der fast jeden Tag kommen sollte. Da ist sie, die Einfahrt Marigot Bay. Kaum zu finden, obwohl ich davor stehe und weiß wo sie ist. Sie hat eine Einfahrt wie eine S-Kurve und ist somit kaum zu erkennen. Doch um 1130Uhr waren wir fest an einer Mooring und somit gab es keine Probleme mit Untergrund und Nachbarn. Die Bucht war sehr leer, was wahrscheinlich an der frühen Zeit in der Saison liegen wird. Trotzdem Traumhaft und geschützt. Keine Wellengang und die Möglichkeit Restaurant und Ort zu erkunden.
Die Truppe teilt sich auf. Auch wurde für den nächsten Tag ein Ausflug organisiert in die St. Lucia Distillers Ltd, von denen es zwei auf der Insel gibt. Nach Wanderung, Baden und Erholung ging es zum Abend in das weltberühmte Restaurant „Doolittle`s“ nach dem gleichnamigen Film. Danach noch ein wenig Sternenkunde bis bei uns die Lichter ausgingen. Am nächsten Tag mit Taxi zur Destille und verwöhnen lassen. Gut, zuerst Rundgang, was ja auch Interessant ist. Doch zum Schluss ging es an die Verkostung. Von allen Produkten stand eine Flasche auf dem Tisch und jeder konnte so viel trinken wie er verträgt. Wow Lecker. Natürlich noch einen Vorrat kaufen und danach zurück zum Schiff. Dort machte sich durch den Alkohol die Bettschwäre bemerkbar. Es wurde ruhig und so dachte ich. Wir fahren weiter, denn hier ist alles durch. Somit ging um 1240Uhr die Leinen los
und nach Verlassen der Bucht weiter in südliche Richtung.
Die Boys kommen und planen mit uns
gemeinsam Aktivitäten für den nächsten Tag. Die Krabbelgruppe ging mit einem Führer in den Berg , der schon Anspruchsvoll ist und nicht von Personen mit einem Handicap in Angriff genommen werden sollte. Ich war nicht dabei, aber es soll schon anstrengend gewesen sein. Sie erreichten einen Umkehrpunkt, den man die Schulter des Piton`s nennt. Der Botanische Garten hat unter einem Hurrikan aus dem Jahr 2010 gelitten. Er ist kleiner und die Vielfalt fehlt. Zum Abend hatten wir eine Fisch- und Hühnchen Platte geordert. Lecker Essen nach einem erfolgreichen Tag, an dem zum Abend die Sonne an den 700m hohen Piton im Meer versinkt. Es ist Donnerstag und es geht
weiter. Da der Absprung zu nächsten Insel sehr weit ist gingen die Leinen um
0555Uhr los und wir raus auf die offene See. Hier im Kanal zwischen St. Lucia
und St. Vincent erreicht die Meerestiefe locker 2000m und somit auch eine
Chance auf Großfische aller Art. Das Wetter war rau. Hoch am Wind mit
20-24kn Wind und einer Welle von 3m ist nicht für jedes Crewmitglied eine
Wohltat. Doch sehr mutig und unbeschadet erreichen alle die Insel St. Vincent.
Neues Ziel , neuer Kurs und somit
Ausfall der Blue Lagoon Bay. Es geht weiter zur Insel Bequia mit ihrem Hafen
Port Elizabeth. Der Wind kam jetzt als raumer Wind und mit 7-8kn waren wir
schnell unterwegs in eine sichere Bucht. Gegen 1545Uhr waren die Leinen fest
und endlich wieder Anlegerbier.
Am nächsten Tag Ortsrundgang und
einen Tisch reservieren im Hafen für den Abend. Es ist Samstag und um 0730Uhr waren
wir frei vom Hafen und es ging raus in Richtung Canouan, was wir gegen 1230Uhr erreichten.
Schnell ein Taxi geordert und dann rüber auf die andere Seite der Insel. Bei
all unseren Inselstops, sind wir auf der windabgelegenden Seite. Nur hier ist
es überhaupt möglich sicher zu ankern. Auf der anderen Seite knallt der
Atlantik ständig mit 20-30kn Wind und 3-5m Welle an die Inseln. Doch dorthin
ging es nun mit dem Taxi um das Schauspiel mal in Augenschein zu nehmen. Baden
und den Strand nach Schätzen absuchen. Dabei auf Landschildkröten treffen und
vor Übermut Tauchflossen verlieren, aber zum Glück auch wiederfinden. Nach dem
austoben, zurück in den Hafen und mit den Einheimischen im Kiosk über den
Einkauf falschen. Sie sind sehr freundlich und ein Bier am Stand war auch drin.
Wir lagen vor einem sehr guten Hotel und reservierten uns für den Abend einen
Tisch. Es gab einen eigenen Steg und somit konnten wir direkt im Hotel mit
unserem Beiboot anlegen.
Es ist Sonntag und um 0730Uhr sagten wir Tschüss um in die Tobago Cay`s einzulaufen. Eine Inselgruppe die nur aus unbewohntem Eiland besteht. Sie sind wie ein Hufeisen angeordnet somit ihr Name sich von allein erklärt. Horseshoe Reef. Wir lagen bei der Insel Petit Rameau, welche als einzige bewirtschaftet wird. Big Mama wird uns am Abend bewirten. Zwei weitere Inseln gehören zum Reef. Baradal als vorgelagerte Reefkante und Jamesby die jedem bekannt ist. Die Filmsequenz wo Kpt. Jack Sparrow ausgesetzt wird und mit Rum die ganze Insel in Brand steckt, wurde hier gedreht. Es gibt hier die Möglichkeit auf
Inselrundgang, Schnorcheln, oder nur den weißen Strand und grüne Palmen Genießersstop.
Es geht am nächsten Tag mal wieder früh raus um direkt zur Insel St. Vincent zu segeln. Durch den Abbruch fehlte sie uns noch auf der Liste. 0600Uhr ablegen und nach einem super Segeltag mit Winden bis 25kn am Nachmittag vor der Bucht Wallilabou stehen. Rein und ups keine Mooring und kein „normales Ankern „ möglich. Dass die Moorings fehlen könnten und
wir ankern müssen, darauf waren wir vorbereitet. Doch hinzu kam das wir dicht
unter Land mit einer Heckleine eine Verbindung zu einer Palme herstellen
mussten.
Diese Bucht steht ganz im Zeichen
der Pirates oft the Caribbean. Es ging zu Fuß ins Dorf und auch der Wasserfall stand auf dem Plan. Doch dieser hat Öffnungszeiten. Bestimmt wird dann in den Bergen ein Wasserhahn geöffnet. Wir lagen ruhig und bei sternklarer Nacht, (wie fast immer) gingen unsre Blicke in den Himmel um Sternzeichen zu finden, die es bei uns nicht gibt. Die Dunkelheit macht es möglich und es beruhigt und lädt zum Träumen ein. Doch jeder Traum endet mit dem Skipper, der um 0600Uhr schon wieder an Deck ist und das Ablegen vorbereitet. Diesmal brauchten wir einen
Schwimmer, ja was macht der? Er schwimmt an Land und knotet uns von der Palme ab.
Unser Schwimmer gab sein bestes. Der Knoten auch. Sieger nach Punkten: der
Knoten. Jedenfalls ging es von hier aus wieder auf die offene See zurück nach Soufriere auf St. Lucia. Anker um 0620Uhr hoch und raus in die blaue karibische See. Nach passieren der Nordspitze von St. Vincent, wurden die Wellen höher und der Wind nahm zu bis 23kn. Da es sich hier wieder um den Kanal handelt mit über 2000m gibt es auch diesmal die Chance was Interessantes zu beobachten. Nach den Erfolgen der Hinfahrt blieb nur noch ein Tier übrig. Wale sind hier zu Hause, doch so spät im Jahr können es nur Spätgeborene mit ihren Muttertieren sein. Nicht lang schnacken, mein Walversprechen konnte ich halten.
Tatsächlich sahen wir eine Gruppe von fünf Tieren im Abstand von ca. 50-200m
und wir blieben in ihrer Nähe. Als Belohnung konnten wir sogar die Sprünge aus
dem Wasser bestaunen. Hier unterscheidet man noch ob der Wal ganz draußen war
oder seine Schwanzflosse noch im Wasser war. Der Fotobeweis wird es an den Tag
bringen, aber knapp wird es. Sie taten es öfters, so dass jeder von uns die
Chance hatte das Schauspiel zu sehen. Es ist der Mittwoch der 16.11. und
somit auch schon einer unserer letzten Abende.
Also blieb dieser Mittwoch um ihn voll zu erleben. Mit einem Taxi auf Inselkurs stand
auf dem Plan. Es wartete an den Punkten die wir festgelegt hatten. Danach zur Zipline wo wir uns 90
Minuten lang durch den Wald baumeln ließen. Danach zum Aussichtspunkt Tet Paul wo wir den Nature Trail entlang wandern. Er mündet dann am höchsten Punkt
Stairway to Heaven, der den Piton auf einmal klein aussehen läßt. Donnerstag gegen 0600Uhr ging es mal wieder los weil der Skipper nicht schlafen kann. Das Ziel heißt Martinique und die Bucht St. Anne. Der Wind war mal wieder mit 24kn von
vorne dabei und so sollte es eine arbeitsreiche Überfahrt werden. Ein
herrlicher Segeltag mit kreuzen, reffen, ausreffen und wieder kreuzen. Juchu.
Und 1645Uhr war der Anker fest und die Reihe der „Letzten Male“ beginnt. Letztes Mal baden im Karibischen
Meer, Letztes Mal Kochen , letztes Mal Sterne beobachten.
Da es hier außer Bucht nichts gibt,
gingen um1045Uhr die Motoren an und nach 30 Minuten standen wir vor den
Hafenanlagen. Leider war die Tankstelle durch eine große Motoryacht besetzt, so
dass wir Kringel drehen um dann einzusehen, das wird nichts. Und der Abend bringt dann im KokOaRum Bar Restaurant mit Lifemusik und gutem Essen noch einen gelungenen Abschluss. Es ist der Samstag gekommen und wir werden fliegen. Die Zeit bis zum Abflug wird lang werden und so beginnen wir mit relaxen und Koffer packen. Mit der Übergabe der Yacht ist die letzte Strophe unseres Karibikliedes gesungen und gegen Mittag verlassen wir die Marina und ziehen in den Flughafen ein. Der Counter ist offen so dass wir unser Gepäck loswerden und nur noch uns selbst sechs Stunden bespassen müssen ehe die Heimreise beginnt. Enden wird sie ohne Besonderheiten am Sonntag in Berlin. Bis die Tage |