Die Anreise nach Holland war
wie immer sehr gemütlich und angenehm. Es gab nur einen Punkt,
der beachtet werden mußte, das es sich um den Nationalfeiertagsvorabend
handelt. Um 20.00 Uhr gingen die Kirchen auf und keiner war
zu sprechen. Ja und genau um die Zeit kam ich auch an. Also
ersteinmal den Hafen und dann den Vercharterer suchen.
Marien Yacht Charter stellte
mir eine Hanse 300 zur Verfügung. Diese Yacht besitzt hervorragende
Segeleigenschaften, die wir später noch nutzen mußten, denn
das Wetter versprach nichts gutes. Wir, das sind Monika, Rudi
und ich die mit dem Motto Our Compass is your guide, ab
in ein langes Wochenende gingen. Von Donnerstag bis Sonntag
hatten wir Wettervorhersagen von Starkwind aus West zu Nordwest
mit Geschwindigkeizten von 15 - 20 m/s zuzüglich Böen von 25m/s
und zum Teil Starkregen.Also ganau das was wir suchten.
Nach der Übernahme und einem Check ging es 1020 Uhr los.
Die Hafenausfahrt ist eng betonnt und zieht sich ca.6sm hin.
Dieser Weg geht nur unter Motor. Nach einer Stunde war es endlich
soweit, Segel hoch und mit raumen Wind hinaus in das Markermeer.
Bei 990HPa und NW12-15m/s ging es ohne Ziel nur geradeaus. Die
Hans lief prima, die Pinne leicht zu führen und die Segel gut
geschnitten und in Ordnung. Als Vorsegel gab es eine Selbstwendefock,
die natürlich nicht den Zug hat wie eine Genua aber das war
bei diesen Winden nicht so schlimm. Eine Rolgenua hätten wir
auch nur halb ausgefahren nutzen können und da wäre der Anstellwinkel
am Vorliek nich so gut. Um 1200 Uhr hatten wir 005012`erreicht
und mußten ein Ziel festlegen. Abfallen nach Lelystadt hieß
die Devise. Rudi
hatte die dankbare Aufgabe uns durch das Reusenfeld zu steuern. Er hat es auch
geschafft aber schon mal eine übersehen und fast getroffen. Die Fischer sind
nicht weit und bei einem Treffer sind die Burschen sofort ran. Gegen
1400 Uhr hatten wir die Einfahrt Lelystadt erreicht und es begann die
Diskussion über anlegen und weitersegeln. Monika
und Rudi konnten sich nicht so recht einigen und so machte ich den Vorschlag
lasst uns einfach mal durch die Schleuse gehen. Es ist immer wieder
Interessant, wie so etwas abläuft.Gesagt
getan, Rudi am Steuer, Monika an der Heckleine und ich vorne. Man konnte sehen,
das die beiden doch zusammen etwas schafften. Mit
anderen Worten: es gibt Sachen, die können Frau und Mann gemeinsam machen; und
wenn es nur ein Boot festmachen ist.Aber
es war wieder eine angenehme Stimmung und so fiel die Entscheidung weiter zu
segeln nicht schwer. Als Ziel gab es nun Urk, gelegen am Ostufer des
Ijsselmeer`s. Vorbei
an den Träningsläufen der Segler, die einen Tag später am NRW-Cup teilnehmen
werden. Für
diese Großveranstaltung hatten sich in diesem Jahr 118 Yachten gemeldet. Auch
die bekannte Quo Vadis war wieder dabei.Für
uns ging gegen 1700 Uhr nach gut 40sm auch die Fahrt zu Ende. Jetzt
kam die Zeit der niederländischen Telekom. Was Rudi so telefoniert und Bilder
verschickt, ist schon sagenhaft. Dafür wird auch das Essen verschoben und der
Stuhlgang ohne Handy wird zum Quälgang.
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Boxenplatz in Urk
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Hafen Urk
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unruhige Nacht durch Wellenschlag
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Die
Nacht war sehr unruhig, da wir in Lee lagen und die Wellen sich am Rumpf
brachen. Für Monika war die Nacht sehr kurz so das Sie schon recht früh auf den
Beinen war. Nicht nur früh, Sie ist auch schnell auf diesen unterwegs. Da
es nur eine Toilette gab hieß es erster sein oder in die Hose rein. Sie war
zweiter und das Problem auf ihrer Seite. Es ging alles gut. Nach einem guten Frühstück sieht die Welt schon wieder besser aus und so ging
es für uns drei wieder los. Unsere Nachbarn blieben in der Box, für sie war
Hafentag angesagt. Doch wir wollten weiter und einen Kurs gibt es immer. Auch
heute hatten wir Wind aus NW mit 15-20m/s und so ging es auf sw-Kurs zur Flevo
Marina. Hier konnten wir das Regatterfeld beobachten und es queren. Unser Weg führte
genau hindurch. Nach
vier Stunden waren wir an der Schleuse Lelystadt die wir noch zweimal queren
werden. Rein und durch und ab in den Stadthafen von Lelystadt.
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am Steg von Lelystadt
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Stadthafen Lelystadt
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nach dem Abendessen verschwunden
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Yacht
fest und ab in die Stadt zum bummeln. Frauen sind in diesem Punkt höher
belastbar. Mir hat es nach einer Stunde Straßenlauf gereich. Auf einer Bank am
See den Schwänen zuschauen macht auch
Spaß wenn die Knochen lahm werden.Monika
zog ihre Kreise und fand auch noch Lidl, kaufte ein und fand auch unsere Yacht
wieder. Rudi und ich redeten über die Zeiten der Bavaria 31 Spirit of Sunshine.
Diese hat Rudi, wer es noch nicht weiß,
verkauft.Jedenfalls
war dieser Tag für meine Mitsegle zu anstrengend, denn nach dem Abendessen
waren beide im Reich der Träume verschwunden. Am
Sonnabend wollte ich zurück in Richtung Westufer, irgendwo in die Nähe von
Monnickendam. Doch dies liegt im NW und von da kam der Starkwind.Tanken
mussten wir auch noch und das ging nur in der Flevo-Marina. Somit wieder
schleusen dann tanken zurückschleusen und Aufbruch in Richtung ???, mal sehen. Es
gab nur die Möglichkeit, so hoch am Wind wie möglich. Ich übernahm diesmal das
Steuer beim durchqueren der Fischernetze bis wir frei waren. Zum Starkwind kam
nun auch noch Dauerregen mit Böen und kleinen Hagelkörnern.
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Hart am Wind in Richtung Heimathafen
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an der Schleuse wird es eng
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Tanken in der Flevo Marina
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Leider
verabschiedete sich auf diesem Weg der Splint der Backbordreling. Ich konnte
sie auf dem Vorschiff provisorisch reparieren nur anfassen durfte man sie
nicht.Doch
wenn es schnell gehen soll, vergisst man dies schon.Bei
einer Wende und Wechsel des Steuers von Monika an Rudi passiert es dann.Monika
wollte sich am Draht festhalten doch der wir Butter in ihrer Hand und gibt
nach. Worauf sie ein wenig stolpernd nach Lee kam. Es ist nichts geschehen,
doch sie merkte, das einige Segeleigenschaften ihr fremd waren und sie doch
noch einmal die Grundmaterie erproben möchte. Dies ist natürlich bei 2-3Bft
jederzeit möglich nur diesmal nicht bei 5-6Bft.Leider
brachte uns der Kurs nach nirgendwo. So das ich als einigstes Ziel Volendamm
vorschlagen konnte.Aber
auch dies war direkt nicht zu erreichen und nur durch eine Kreuz anzusteuern.Da
das Wetter zu dieser Zeit sehr ungemütlich war und wir schon 6 Stunden
unterwegs waren erlaubte ich mir den Motor in kleiner Fahrt mitlaufen zu
lassen. Somit konnte ich die Höhe halten und in den Kanal von Volendamm
einlaufen. Der
Hafen selbst ist nicht gerade angenehm. Immer voll belegt dazu Ausflugsdampfer
nach Marken und eine ganze Reihe von Plattbodenschiffen. Der linke Teil des
Hafens gehört den Fischern, es gibt nur eine Mole wo im Päckchen gelegen wird.Wir
hatten Glück und fanden noch einen Molenplatz quer zur Mole und konnten somit
wie unsere Nachbarn über Bug aussteigen.Fischereihafen
heißt für mich Fisch essen. Danach in der Sonne windgeschützt ein gutes Bier
und der Tag war gelaufen.
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Rudi am Abend in Volendamm
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Rudi in der Mittagssonne
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auf dem Güllemeer(Ijsselmeer)
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Monika
und Rudi machten den Ort unsicher und brachten zum Abendessen den richtigen
Hunger mit.Alle
Reste kamen auf den Tisch, denn am nächsten Tag war unser Törn zu Ende.
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Hafeneinfahrt Volendamm
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Sicher wie in Mutters Schoß
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Hafenmole Volendamm
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Die
letzten 8sm gingen wir nach einem ausgedehnten Frühstück gegen Mittag an und
brauchten auch nur eine Stunde um im Ausgangshafen Monnickendam festzumachen. Nach
ca. 85sm war unser Himmelfahrtskommando zu Ende. Packen, säubern und Heimreise
waren die letzten Punkte. Die
Übergabe erfolgte unkompliziert und schnell. Die
Yacht ist gut und das Drumherum stimmte auch.Wer
also vom westen her das Binnenrevier Ijsselmeer/Markermeer erforschen möchte
ist mit dem Ausgangshafen Monnickendam bestens beraten.
Marien
Yacht Charter ist zu erreichen:
Bis
die Tage Burkhard
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