Auch
in diesem Jahr ging es nach Norge um die Natur zu bestaunen. Es ist immer
wieder schön und eigentlich müsste man sich 20 Wochen Zeit nehmen um alle
Naturspiele zu erforschen. Von nie dunkel bis nie hell ist ein sehr großer Schritt,
denn man auch nur hier so intensiv erleben kann.Diesmal
ging es mit Simone und Ina von Kiel nach Bremerhaven mit dem Abstecher Lofoten
und Nordcup. Wie
zeigt man seiner Familie die Landschaft, wenn sie nicht an einer Segeltour teil
nehmen wollen. Die Lösung ist eine Kreuzfahrt.
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Pooldeck
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Brückenschau
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Nacht am Pool
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Ja
richtig, mit großem Schiff und viel Krach und Deck geht man auf die Runde. Auf
einer Tour wo Witze über Zombies verboten sind, weil das Durchschnittsalter 70
Jahre beträgt. Zum
Glück gab es neben dem reifen Jahrgang vier Jugendliche, so das Ina wenigstens
beschäftigt war. Für
mich und Simone blieb Umgebung, da auch nicht alle an Ausflügen teilnehmen
konnten(Zombie). Nur beim Essen hatten wir die Niete aus dem Topf gezogen. Denn schon
30min vorher standen die Herrschaften zum Essen bereit. Auf Krücken und anderen
Gehhilfen , zum Teil getragen traf man sich regelmäßig zur heißen Schlacht am
kalten Buffet.Doch
lasst uns losfahren.
Leinen los und mit 15kn die Kieler Förde hinaus in
Richtung Dänemark. Gegen 22.00 Uhr wurde das 10. Weltwunder unerfahren. Gemeint
ist die Brücke über den Skagerrak.
Es ist schon imposant 14km Brücke in
verschiedener Bauart zu bewundern. Zum Teil verläuft sie auf kurze Stutzen über
Land davor als Stegbrücke zum überqueren des Sundes um auf einmal als Hängebrücke
in 60m Höhe eine Durchfahrt für die Schifffahrt zu bringen. Man
trifft sich auf dem Außendeck und geniest die warme Luft in der Abenddämmerung. Nach
diesem Schauspiel stand nichts mehr auf dem Plan und jeder konnte seinen
Interessen nachhängen. Schlafen Disco oder zum Nachtmahl gehen.Die
Nacht war unruhig, denn leider ist das Motorengeräusch die ganze Zeit präsent.Auch
hatten wir eine Innenkabine ohne Fenster, nie wieder. Wenn man hineingeht
Deckel zu aus Maus. Den
nächsten Tag konnte man nur an Hand der Uhrzeit erkennen, da es kein Tageslicht
gab. Was macht man – geht Essen. Oder man hatt Seenotübung. Das ist ein Pflichtprogramm
und muss 24 Stunden nach dem Ableger durchgeführt werden.
Es
sollte erst einmal ein Tag auf See folgen an dem wir durch das Kattegatt zur
Nordsee fuhren um dann nordwärts außerhalb der Sichtweite der Küstenlinie
folgten. Unser erster Stopp hieß VIK im Sognefjord, ein Schlimmer wer da
falsches denkt. Nur wurden hier in dem Fjord einige die eine Tagestour gebucht
hatten mit Tenderbooten an Land gebracht um dann mit dem Bus zum abendlichen
Treffpunkt zu kommen. Wir fuhren durch die Fjorde bis zum Aurlandsfjord nach
FLAMM. Von Bord und nichts wie hin zur großen Attraktion der Region, der
Flammbahn. Ein Zug der mit Normalspur von dem Küstenbahnhof auf 850m Höhe
fährt. Vorbei an Wasserfällen und bizarren Felsformationen kommt man an und
denkt auf dem Brocken zu sein. Aussteigen 10min Ruhe und schon ging der Zug
zurück in das Tal. Nur
für Eisenbahnfreaks zu empfehlen denn die Natur ist überall so schön wie dort.
Wir legten ab um den nächsten Fjord zu erkunden. Unser Ziel hieß der
Innvikfjord mit dem Ort OLDEN. Auch diesmal konnten einige im Nordfjord bei
NORDFJORDEID von Bord gehen um mit dem Bus hinterher zu kommen. In Olden ging
es zum Briksdalgletscher, welcher der größte Inlandsgletscher Europas ist, um
an seiner Zunge über das Eis der letzten 1000 Jahre zu staunen.
Was fehlte war
der Whisky aber die Abkühlung kam trotzdem in Form eines Wasserfalls, der
unterquert werden musste.Wer
hier trocken bleibt, ist selber Schuld. Kleinere Rutschpartien blieben auch
nicht aus und der Kaffe und Kuchenbasar stellte dann eine kleine Entschädigung
dar.Der
nächste Tag war wieder ein Tag auf See mit dem Ziel die Inselwelt der Lofoten.
Genau sollte es nach LEKNES gehen. Doch dazwischen lag die Überquerung des
Polarkreises. Am
Dienstag, dem 10.08.04 war es um 22.57Uhr soweit. Auf
der Position 66-33,00N 011-11-62E ging es mit Hello und Hallav über die polare
Grenze. Der Zoll war nicht da und die Abfertigung ging somit zügig voran.
Jendenfalls lagen wir am Mittwoch früh in der Bucht von Leknes. Jeder
kennt Stockfisch, hier kommt er her und er riecht auch nach Fisch. Ohne Kopf
und an den Schwänzen zusammen gebunden hängen sie ein halbes Jahr auf
Holzlatten um dann stocksteif zu 90% nach Italien zu exportieren.
Über die
Lofoten zu berichten, ist schwer. Ganze Bücher wurden schon geschrieben und wie
sollen die ganzen Eindrücke in ein paar Sätze festgehalten werden. Die Berge
die Zerklüftet sind wie sonst nirgendwo, weil das Eis der Eiszeit nicht bis an
die Gipfel kam oder der Sun Malstrom, wo die stärksten Fließgeschwindigkeiten
des Wassers weltweit durch die Gezeiten erzeugt werden. Verträumte Buchten mit
Fischerei oder die Kirchen die russische Architektur erkennen lassen. Hier
wurde Stockfisch gegen Holz getauscht. Es gibt nur eine größere Ortschaft,
sonst nur Hütten und Siedlungen doch die Menschen sind zufrieden. Die Jugend
wandert ab, da auch hier nichts neben der Arbeit los ist. Ein Reiseziel ist es
allemal, und mit dem Flugzeug auch gut zu erreichen.Wir
aber legten wieder ab um weiter nach Norden zu gehen. Über einen kurzen Halt in
HAMMERFEST ging es in Richtung Nordkap.
das
falsche und das wahre Nordkap
Am Donnerstag, 12.08.04 um 1731Uhr
rundeten wir das wahre Nordkap. Bitte beachten denn es gibt hier zwei von
denen. Eins als schroffer steiler Felsen der sich gut auf jedem Foto macht und
das wahre als Landzunge.Doch
die Norweger haben Recht wenn sie uns das Steilkap anpreisen. Nach der
Umrundung machten wir um 2100Uhr in HONNINGSVAG fest. Einige nutzten die
Gelegenheit mit einem Bustransfer auf das falsche Kap zu fahren. Gefühlte 0Grad
und kalter Wind machte diese Tour für einige zu einem Ausflug in den
Kühlschrank. Gegen
0200Uhr früh am nächsten Tag wurden die Leinen mit Ziel TROMSÖ gelöst. Tromsö
der immerfreie Eismeerhafen war schon immer Mittelpunkt der Seefahrt. Früher
als Militärstützpunkt oder als Ausgangspunkt von Nordpolexpeditionen genutzt,
ist er heute immer noch ein lohnendes Reiseziel. Das
erklimmen der Berge oder der Besuch der Eismeerkathedrale sind nur einzelne
Höhepunkte. Das Polaria – Center ist aber meiner Meinung nach der wahre Magnet
dieser Stadt. Es gibt Filme und Anschauungen über das Leben im Eis wieder.
Gleichzeitig beherrbergt es sehr viele Fischarten und Robben die zum streicheln
einladen.
Es ging wieder mit dem Schiff über 40 Stunden entlang der Küste
Norwegens ehe wir bei Aelesund in den Sunnylvenfjord einbogen. Dieser verzweigt
sich und einer dieser Arme war unser Ziel. Die Ortschaft GEIRANGER im
Geirangerfjord war unser nächster Stop.
Mit Bussen ging es die Adlerkehre
hinauf um einen famosen Blick über die Fjordlandschaft zu haben. Aber nicht
genug damit, mit dem Bus ging es dann auf das Dach der Welt zum Gipfel des
1500m hoch gelegenen Dalsnibba. Ein Rundblick auf die Gletscherwelt und die
Vorstellungen, das hier 10m Schneehöhe normal ist war schon beeindruckend.Für
mich Flachlandtiroler schon ein Erlebnis, zumal ich erfuhr, das die
Verbindungsstrasse von Nov. bis März geschlossen wird und dann nur noch die
Postschiffe die Verbindung zur Außenwelt darstellten. Nicht vergessen, die
Fjorde frieren nie zu durch den Golfstrom, der hier alles Eisfrei hält.Zum
Abschluss unserer Fahrt machten wir noch für ein paar Stunden in Bergen fest.
Stadtrundgang war angesagt. Soviel Beton nach soviel Natur ist schon die Härte.Aber
die regenreichste Stadt Europas erwies uns ihre Aufwartung mit Sonnenschein.Nach
dem Ablegen ging es auf direktem Kurs nach Bremerhaven wo wir am Mittwoch,
18.08.04 pünktlich um 0800Uhr fest machten. Eine
schöne erholsame Reise mit Familie, die viel Zeit für sich und den Partner
lässt.Doch
wer denkt mehr Natur und die Faszination des Wassersportes kennen zu lernen,
war hier falsch.Das
gleiche Klima herrscht auch auf den Postschiffen die wir ständig begegneten, es
ist ein Superhotel, das jeden Abend weiter geschoben wird.
Bis
die Tage
Burkhard
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