Es ist mal wieder Ostern und die See ruft.
Dieses mal sollte ein neues Kapitel der Segelei aufgeschlagen werden. Mit einem Plattbodenschiff auf Erkundungstour durch Holland. Leider konnten wir nicht die Ziele anlaufen, die wir uns vorher gewählt hatten.
Die Anfahrt klappte trotz Osterverkehr sehr gut und so standen wir gegen 19.30 Uhr vor unserem "Gurkenfass", was ich als Verleich erst später merkte.
Das einräumen ging schnell und gleichzeitig wurde schon einmal der Grill angeworfen. Bei Fleisch und Würstchen sah dann die Welt schon wieder freundlich aus. Die Übernahme machten wir am Freitag früh bei Sonnenschein und mäßigen Winden aus Ost. Eine Verzögerung gab es nur durch den Defekt unseres Toplichtes. Doch das wollte ich unter Umständen ja einsetzen, desshalb ging der Kahn noch einmal unter den Kran um den Fehler zu beheben. Die Holländer haben die Ruhe weg.Was eigentlich 20 min dauern sollte zog sich auf 90 min hinaus. Aber im Urlaub hat man ja Zeit. Jedenfalls standen wir 11.40 Uhr in der Hafenausfahrt und gingen mit kleiner Motorleistung in den Kanal zum Heeger Meer. Kerstin konnte zum ersten Mal ans Ruder und zeigte dabei ein ruhiges Händchen. Unter unseren Blicken von uns fuhr sie den Kanal ab bis zur Einmündung Heeg wo das Vorsegel hoch kam und der Motor endlich aus. Segeln im Jahr 2003 war damit eröffnet.
Mit Rückenwind fuhren wir bis zur Betonnung wo sich das Heeger Meeg auch öffnet und breiter wird. Nach dem setzen des Großsegels ging es mit Schmetterlinssegeln in Richtung West. Der Wind blieb bei 2-3 Bft und mit 1033 HPa konnte ein Tag nicht besser beginnen. Nach drei Stunden hatten wir so die Schleuse Stavoren erreicht zumal wir vorher schon ein paar Brücken queren mußten. Das war für meine Mannschaft alles neu und so war die Begeisterung zu spüren.
Das Schleusen selbst war kein Problem und der Anblick des Ijsselmeers war danach schon vielversprechend.
Wind und Welle gingen mit uns so das die Wetterverhältnisse für uns sich nur sehr langsam veänderten. Das ganze Ausmaß sollten wir erst drei Stunden später bemerken.
Nach dem Freisegeln vor der Schleuse Stavoren wurde Kurs genommen in Richtung Medemblik was auf der gegenüber liegenden Seite des Meeres liegt. Da unser Boot über einen Bugsprit ((Knüppel an der Spitze der nach vorne zeigt) verfügte wollte ich natürlich auch das dazu gehörige Segel setzen. Das Klüversegel wird wie ein Vorsegel gefahren nur es war noch nicht angeschlagen und das wollten Georg und ich dann machen.
Doch soweit kam es nicht PANNE Nr.1 kam dafür. Ein ausgepacktes Segel hinterlässt immer einen leeren Segelsack. Den sollte man trotzdem im Auge oder besser in der Hand behalten. So begann das Spiel Sack über Bord.
Meine Sorge bestand darin, das Ding säuft ab und ist weg. Daeehalb runter mit dem halb gesetzten Klüver sowie die Fock lose und Motor an und Kurs auf den Sack.
Ich weiss jetzt woher der Ausspruch "so schwer wie ein nasser Sack" kommt, Man kann ganzschön kämpfen um den wieder an Bord zu bringen. Aber geschafft haben wir es und ihn bestraft mit dem Verbot auf unserer Fahrt jemals wieder Licht zu sehen. Somit war auch für das Klüversegel die Fahr zu Ende.
Die Wellen wurden in Richtung Medemblik immer höher (1,5m) und das Wetter rauher. Die Sonne war weg und die Windstärke hatte auf 4 Bft zugenommen.
Gegen 17.30 Uhr hatten wir die Hafeneinfahrt erreicht und konnten somit die Segel herunternehmen und den Motor starten.
Doch soweit kam es nicht PANNE Nr.2 kam dafür. Beim anlaufen gegen den Wind löste sich der Rettungsring von seinem Platz auf der Ruderkrone und ging seinen eigenen Weg.
Medemblik hat eine Steinmoole und der sollte man nicht zu nahe kommen. Ich habe selbst schon mit ansehen müssen wie ein Segler hier strandete.
Mit Motor und wehenden Segeln ging es dem Ring hinterher. Wir konnten ihn retten und unseren Geldbeutel einen Gefallen machen. Euros gespart zu haben bringt Freude doch soweit kam es nicht PANNE Nr.3 kam dafür. Die an Bord befindliche Thermoskanne hatte von soviel Blödsinn die Nase voll und sprang vom Tisch. Sie wußte nur nicht, das ihr Innenleben damit Probleme hatt. Wir kaufen eine neue die uns treu blieb bis zum Ende unserer Fahrt.
Um 17.50 lagen wir dann im Päkchen an dritter Stelle und hatten somit unsere erste Etappe hinter uns. Der Absacker in der Gaststätte brachte noch die Überraschung Ingo von der Quo Vadis mit seiner Mannschaft zu treffen. Bis die Tage ( Plan "H" - Hafentag ) |