Sicherheit


Am 03.03.00 trafen sich 28 Segler und Seglerinnen zu einem Sicherheitstraining in der Marineschule Neustadt. Eingeladen hatte der Kreuzer Yacht Club Deutschland e.V. in Zusammenarbeit mit Ausrüstern von Seenotrettungsmitteln. Der Terminplan war eng gesteckt, da ein sehr umfangreiches Programm absolviert werden sollte. Vorwegnehmen möchte ich, daß alle Themen theoretisch kurz angerissen wurden und danach gleich eine praktische Übung folgte. Gerade diese Übungen machten dieses Training einmalig und ließen das Vorgetragene verstehen. In Gruppen aufgeteilt begannen auch gleich nach dem Einzug in den Unterkünften der erste Übungsabschnitt Leckbekämpfung. In einem nachgebildeten Schiffsrumpf mußten wir uns in einer Gruppe von sieben "Opfern" mit der Gewalt des Wassers auseinandersetzen. Der Rumpf war so hergerichtet, das aus dem Bodenbereich, aus der Wand und aus Kühlwasserrohren das Wasser eindringen konnte. Durch Zufall wurden diese Lecks aktiv. Zur Verfügung standen uns Kanthölzer, Bretter, Keile und Werkzeug. Auch eine elektrische Pumpe war installiert und konnte durch uns genutzt werden. Sägen, pfropfen, hämmern und auch durch unsere Körpermasse konnten wir unser Boot retten und hätten den nächsten Hafen erreicht. 20 min. Kampf mit Wasser und Material zeigten jedem von uns was machbar ist und was für jeden einzelnen machbar wäre. Diesmal brauchten wir uns um unsere Gesundheit keine Gedanken machen, aber in der Realität käme noch Angst und Sorge für Angehörige hinzu. Duch die ständige Kontrolle eines Trainers konnten wir uns sicher fühlen. Nach dem trockenlegen der Probanten ging es gleich weiter zur Brandbekämpfung. Nach einem Film und der Unterweisung welche Arten der Entstehung von Feuer und die Möglichkeit ihrer Bekämpfung ging es in den Brandraum. Als erstes legten wir Schutzmittel und Schutzanzüge an und bekamen eine Vorführung über die verschiedenen Löschmittel. Wasser, Pulver und CO2 brachten wir selbst zur Anwendung. Als Ergebnis kam bei jedem von uns heraus, daß der vielleicht vorhandene Feuerlöscher garantiert zu klein ist und an der falschen Stelle im Boot untergebracht wurde. Nach dem Landfein machen ging es dann in die Offiziersmesse zum gemütlichen Beisammensein. Informationen zum Selbsterlebten oder Anregungen zum gesehenen machten die Runde. Auch das persönliche Kennenlernen kam nicht zu kurz. Vielleicht entstanden an diesem Abend auch neue Seglerfreundschaften die sich später noch vertiefen lassen. Die Nacht war mal wieder zu kurz, doch die weiteren Themen standen an und die Zeit dafür, war vorgegeben. So ging es nach dem Frühstück gleich an das Problem Schiffsunfälle, wozu wir einen Gastredner hatten der von der Wasserschutzpolizei Travemünde zu uns gekommen war. Seine Ausführungen zu einem Seeunfall mit den daraus gezogenen Lehren war kurzweilig und interessant. Danach ging es um die Entwicklung der Rettungsweste, ihrer Funktion und Wartung. Es wurden techn. Parameter besprochen und die Klassifizierung bezogen auf das Fahrgebiet erläutert. Jetzt ging es zum praktischen Einsatz von Signalraketen, Signalfackeln und der Signalpistole. Jeder Teilnehmer konnte selbst die Erfahrung mit den Signalmitteln machen. Die Übung fand im Schneetreiben und bei eisiger Kälte statt doch die Begeisterung und der persönliche Einsatz von jedem konte nicht getrübt werden. Die Mittagspause brachte die gewünschte Erholung und die Gelegenheit das eben geübte untereinander noch einmal zu erläutern. Die Zeit lief und wir hatten schon den nächsten Komplex erreicht. Es ging diesmal um die Behandlung eines Opfers, der Zeichen der Unterkühlung aufwies. Nach der Erläuterung der Unterkühlungsgraden und iher Erkennung ging es auf für uns Hobbymediziner daran, ein "Opfer" praktisch zu behandeln. Die Hilfsmittel dafür standen uns zur Verfügung und so wäre es uns diesmal möglich gewesen ihm zu helfen. In der Zwischenzeit hatten viele fleißige Helfer im Hintergrund schon den letzten Punk unseres Sicherheitsseminars vorbereitet. Es ging in die Schwimmhalle um Rettungsmittel selbst zu testen. An dieser Stelle möchte ich gleich mal ein ganz großes Dankeschön an die Mitarbeiter der Marineschule loswerden. Ihr Einsatz und dies am Wochenende war Klasse. Nach dem Anlegen eines Blaumanns und einer Einweisung was jetzt geschehen soll, legte jeder eine halbautomatische Rettungsweste an und begab sich auf Position. Die Wellenautomatik für das Hallenbad wurde in Betrieb genommen un die erste Aufgabe bestand in dem besteigen der Rettungsinseln. Dazu standen uns eine 16-Mann, eine 10-Mann und eine 4-Mann Insel zur Verfügung. Alle waren drinn und die Inseln trieben in den Wellen. Ich möchte nie in die Situation kommen, in dieser Insel mich länger aufhalten zu müssen. Aus der Insel klettern in den Tauen an einer drei Meter hohen Schiffswand. Danach Sprung von dieser ins Wasser und benutzen der Rettungsweste. Auch der Test einer automatischen Rettungsweste wurde von jedem durchgeführt. Dazu kam die Anwendung einer Sprayschutzhaube und die Erkenntnis, damit wird die private Rettungsweste nachgerüstet. Der Unterschied ist sehr groß und ich möchte behaupten, die Haube ist überlebenswichtig. Die letzte Übung war dann das abbergen durch einen Hubschrauber aus der Rettungsinsel heraus. Die Sportsfreunde, die ihre eigenen Westen mitgebracht hatten konnten diese noch testen, doch für den Rest der Truppe stand Landfein machen und Auszug aus den Unterkünften auf dem Plan. Zu einer Auswertung trafen wir uns alle in der Offiziersmesse wo der Dank der Teilnehmer nicht zu überhören war. In meinem Bekanntenkreis werde ich dieses Seminar weiter empfehlen und Werbung in der Sache machen. Diese Veranstaltung konnte nur durch den persönlichen Einsatz der Mitarbeiter der Marineschule, den Vertretungen der Hersteller von Rettungsmitteln und durch den Kreuzer Yacht Club Deutschland garantiert werden.

Bis die Tage
Burkhard